Ran an die Stangen! Springgymnastik ist ein wunderbares Training für Ross und Reiter mit vielen Vorteilen. Das Pferd fusst fleissiger ab, schwingt im Idealfall schön durch den ganzen Körper und hebt den Brustkorb an. Ein tolles Rundumtraining mit Muskelaufbau-Effekt. Darüber hinaus macht das Ganze auch noch sehr viel Spass und deine Fellnase wird zum Mitdenken angeregt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: die Bewegungen des Pferdes gewinnen durch die Hindernisse an Kadenz und Ausdruck. Klingt gut? Ist es auch! In diesem Blog zeige ich dir die Basics.
Vorteile der Cavaletti-Arbeit:
Die Arbeit mit den bunten Stangen ist abwechslungsreich und bringt viele Vorteile:
1. Dein Pferd wird physisch als auch psychisch gefordert.
2. Tolle Trainingseffekte für Muskeln, vor allem der Hinterhand und des Rückens.
3. Förderungen der Konzentration von Ross und Reiter sowie der Beweglichkeit.
4. Förderung der Schub- und Tragkraft.
5. Erhöhung der Losgelassenheit und der Durchlässigkeit.
6. Schulung des Augenmasses des Reiters.
7. Eine Menge Spass, Abwechslung und Hirnarbeit!
Die Abstände bei Stangen & Cavalettis
Bei "geradem" Aufbau (Stangen parallel)
Schritt-Stangen: 0,80 - 0,90 m
Trab-Stange: 1,20 - 1,40 m
Galopp-Stangen: 3,00 - 4,00 m
Bei gefächerten Aufbauten (innen enger, aussen weiter):
Schritt-Cavaletti: 0,80 - 0,90 m (innen)
Trab-Cavaletti: 1,20 - 1,30 m (innen)
Galopp-Cavaletti: 2,00 m innen und 3,00 m aussen
Achtung! Je nach Pferdetyp sind diese Angaben anzupassen. Ein Pony mit wenig Bewegung braucht natürlich kleinere Abmessungen als ein 1.70 Meter grosses Pferd.
Die Grundregeln
Einige Voraussetzungen müssen erfüllt sein, bevor du mit dem Stangentraining anfangen kannst. Die wichtigsten Grundregeln habe ich hier für dich zusammen gefasst:
Sicherheit steht an erster Stelle: Bitte achte auf geeignetes, splitterfreies Hindernismaterial und einen geeigneten Boden. Dieser darf nicht zu hart sein, noch Löcher haben. Trage unbedingt deinen Reithelm und einen Rückenschutz.
Überforderung vermeiden: Bitte sei ehrlich bei der Einschätzung des Trainingszustandes deines Pferdes. Wenn du dir unsicher bist, frage deinen Reitlehrer und beginne mit einzelnen Stangen. Es gilt das Motto: "Vom Leichten zum Schwereren". Vermeide unbedingt Stress! Ziel ist es, ein losgelassenes, fleissiges Pferd zu haben, dass Freude an der Arbeit hat. Achte auch darauf, wie dein Pferd reagiert. Manche haben super viel Spass an der Cavaletti-Arbeit. Andere müssen sich stark konzentrieren und werden daher schneller müde. Müdigkeit und Überforderung führen zu Unfällen, darum rechtzeitig aufhören!
Hilfen nicht vergessen: Nur weil es über ein paar Stangen geht, soll man nicht alle Dressur-Regeln über Bord werfen! Das Pferd sollte an den Hilfen stehen, schön über den Rücken schwingen und mit den Hinterbeinen unter den Schwerpunkt treten. Nur dann wirkt die Cavaletti-Arbeit wirklich gymnastizierend.
Trainiere regelmässig: Um von den vielen Vorteilen zu profitieren ist regelmässiges Training, ca. 1- 2 x die Woche optimal. Sind die Abstände zwischen den Einheiten zu lang riskierst du Muskelkater. Aber unterschätze die Anstrengung der Cavaletti-Arbeit nicht! Trainierst du zu oft oder zu lang verliert dein Pferd die Motivation.
Der Sitz
Nachdem du sicher mit deinem Pferd stressfrei über die Stangen im Schritt gehen kannst, kannst du es mal im Trab versuchen. In der Regel solltest du bist zu den Stangen leichttraben. Über der Stange gehst du in den Entlastungssitz. Hebe hierzu dein Füdli ganz leicht (ca. 2 cm) aus dem Sattel und beuge deinen Oberkörper leicht vor. Und ich meine leicht! Ein spektakuläres nach vorne hechten wie du es bei den Profi-Springern siehst, ist wirklich nicht notwendig ;) Indem du dich ganz sacht nach vorne lehnst, vermeidest du hinter die Bewegung des Pferdes zu kommen. Zudem gehen deine Hände und Ellenbogen automatisch vor Richtung Pferdemaul. Denke an einen geraden Rücken und ein lockeres mitfedern in den Absätzen! Versuche entspannt und ruhig über die Stange zu traben. Störe dein Pferd dabei nicht, aber behalte es trotzdem am Bein, falls es ausweichen möchte. Die Hand geht soweit vor, wie es dein Pferd braucht, um sich vorwärts abwärts dehnen zu können. Versuche nicht auf dein Pferd (ich weiss es ist schön) oder nach unten zu schauen (du wirst schon merken, wenn das Pferd weg ist), sondern auf einen Punkt hinter dem Hindernis (im Idealfall fixierst du schon das nächste Hindernis). Und ganz wichtig: Atmen UND Lächeln nicht vergessen :) Dadurch entspannst du dich und indirekt dein Pferd. Das Ganze soll ja auch Spass machen!
So, das war es erstmal das Gröbste zu den Basics. In meinen nächsten Blogs stelle ich Euch dann meine Lieblings-Übungen vor. Bleibt gespannt!
Lust auf eine Cavalleti-Stunde mit mir?
Du und deine Stallkolleg*Innen haben Lust auf einen Cavaletti-Plausch? Gerne komme ich zu Euch an den Stall und gestalte eine individuelle Cavaletti-Stunde auf Eurem Niveau! Dabei ist eins garantiert: Wir werden sicherlich viel Spass haben. Ich freue mich auf Euch.
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